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Katholische Studierende Jugend Diözese Trier

2008  l  2007

7.8.2008
 

Malmö erlebten wir als eine sehr schöne Stadt, die weit mehr als nur Einkaufsstraßen zu bieten hatten und so zu einem gemütlichen Bummel einlud ehe wir schon Richtung Lund, dem zweiten Etappenziel des Tages aufbrachen. Ein Stadt mit lustigem Namen, in der Jutta schnell ein –in ihren Worten- „supertolles“ Freilichtmuseum ausgemacht hatte, in dem es schwedische Häuser mit kompletter Inneneinrichtung aus allen Jahrhunderten zu sehen gab. Neben Buchtstabensetz- und Schreibmaschinen stießen einige besonders findige Teilnehmer zur allgemeinen Verwunderung in einem der Fachwerkhäuser auf einen Internetfähigen PC, der, versteckt in einer Ecke, auf uns wartete. So konnten die neu geknüpften Freundschaften auch in die virtuelle Welt der Social Networks übertragen werden. Eine kontrovers geführte Diskussion über Sinn und Unsinn entfachte sich, nachdem Titte im Supermarkt nach seinem Ausweis gefragt wurde, als der Verkäufer, wohl um einiges jünger, einen Sixpack Bier durch den Scanner gezogen hatte. Am nächsten Morgen hieß es wieder „Aufbruch“, denn wir hatten unser Ziel, den nördlichen Süden Schwedens (klingt toll, oder ?), genauer Smaland, die Heimat Astrid Lindgrens, die in allen ihren Geschichten und Büchern eine zentrale Rolle spielt, noch lange nicht erreicht und so ging es weiter die Küste entlang zur Wallander-Stadt Ystad, die jedoch in unserem Zeitbudget recht knapp bemessen war, sodass wir die Krimi-Führung auf das nächste Mal verschieben müssen. Wenig Zeit in Ystad, dafür aber genügend Zeit für den Steinkreis Ales Stenar, liebevoll „Sandras Steine“ genannt, da sie für diese Felsformation besondere Begeisterung aufbringen konnte. Der frühzeitliche, keltische Steinkreis bei Kaseberga thront über einer zum Picknick einladenden Höhe von der es recht steil zum Meer hinunter geht, was bei einer Touristin, welche einem mutigen Mann bei dem tollkühnen Abstieg hinterher eiferte offensichtlich für größere Schwierigkeiten sorgte. Das skurrile Bild, das sich uns bot, sorgte für einige Heiterkeit in der Gruppe, und auch jener schicken Dame wurde spätestens in diesem Moment klar, dass sich Designerklamotten und Schuhe mit Absatz wohl nicht so gut für dieses Gelände eigneten. Ja uns, die wir hingegen oben geblieben waren, ging es richtig gut ! Die tolle Aussicht genießend oder in der Sonne dösend, dazu unser gutes Picknick im Bauch, die Geräusche des Meeres in den Ohren und die zügige, salzige Meeresluft in der Nase konnte man wunderbar abschalten, ehe wir unsere Reise Richtung Ahus fortsetzten. Wieder ein schöner Campingplatz, diesmal im Wald, lösten zur Abwechslung vom Regen in die Traufe nun Ameisen die Mückenplage ab. Wir stellten fest, dass das Meer in Richtung Öland doch zu kalt ist, um wirklich Spaß darin zu haben zumal auch nach gefühlten 2 Kilometern Laufzeit ins Meer einwärts wir allenfalls bis kurz über die Knie im Wasser standen. So begannen einige ein reges Interesse für Quallen zu zeigen, das hier jedoch besser nicht weiter ausgeführt wird. Am Abend wollten wir das idyllische Städtchen mit den vielen kleinen Cafes auf denen tagsüber noch so viel los war, unsicher machen. Doch Ahus ist abends tot – kein Mensch auf der Straße. Doch unsere anfängliche Verwunderung erklärte sich später von selbst, als wir in der einzigen offenen Kneipe, die wir auffinden konnten, stolze 57 Kronen für ein Bier blechen mussten ! Umgerechnet 5,70 € scheinen auch für wohlhabende Schweden recht viel zu sein.
Es folgte ein zweitägige Zwischenstopp in Växjö wo wir unserer Zelte an einem
ziemlich großen See aufschlugen. Hier konnte Titte zum ersten Mal endlich seine Angeln auspacken und die ganze Gruppe wartete auf das erste selbstgefangene Abendessen. Wir versuchten unser Glück zuerst Abends in der Dämmerung, doch lärmten partybesessene Jungbonzen und solche, die es mal werden wollten, auf Yachten und anderen Booten, sodass wir das Angeln auf den nächsten morgen verschieben mussten. Morgens brachen wir dann zu viert (Maria, Omar, Titte & Simon) mit den ersten Morgenstrahlen, also so gegen 5 Uhr auf, um unser Glück erneut zu versuchen. Doch Petri war nicht mit uns, hatten wir doch einen wunderschönen Morgen an einer tollen ruhigen Landzunge mit Blick auf eine kleine Bucht, so schafften wir es doch nicht, etwas Größeres an Land zu ziehen. Nach ausgiebigem Frühstück gingen wir erneut zum See doch statt mit Angel nun in Badekleidung und in größerer Gruppe. Ein Sprungturm war schnell erspäht und so wagten einige ihren ersten Sprung aus 5 oder mehr Metern. Der 5er war psychologisch auf diesem Turm vielleicht einfacher als sonst wo, da das 5 Meter Brett nicht, wie meistens üblich, die höchste Größe darstellte, sondern die Niedrigste und stellte daher für einige eine gelungene Premiere dar. Daneben waren noch Bretter in 7,50 m und in 10 m angebracht. Da stand man also nun. Ganz oben. 10 Meter über dem See. Den inneren Schweinehund groß wie ein Elefant, die Luft zügig in dieser Höhe, der Blick nach unten überwältigend: da lag der See, still und pechschwarz. Hobbygeologe Häusi erklärte dieses Phänomen mit dem moorastigen Untergrund aller schwedischen Seen. Doch für solche Gedanken war gerade kein Platz im Kopf. Die Leiter noch mal runterklettern ? Undenkbar ! Als führte nur ein Weg nach unten. Tief Luft holen. Zwei Schritte Anlauf, damit man die Höhe nicht sehen konnte. Loslaufen, Gedanken ausschalten, abspringen. Der Absprung. Man fliegt. Man schaut nach unten. Man fliegt und fliegt weiter. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kommt man an. Man durchbricht die glatte Oberfläche und schießt in die eiskalten Tiefen des Sees. Man taucht wieder auf. Ein tolles Gefühl ! Wenn man ruhig in der Luft war und die Körperspannung gehalten hat ist auch der Aufprall halb so wild, wie wir feststellen.Gleich noch mal !

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Editor: Jutta Lehnert & Simon Ney
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